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Die Jüngsten werden die Letzten sein: Karl-Heinz
Rust hatte als Kellnerlehrling im „Astoria“
keine Nachfolger, weil das Haus in der
Silvesternacht 1967/68 geschlossen wurde. Er
erinnert sich gerne an die Zeit, auch an einige
der ehemals jungen Kollegen wie Arno Feseler,
der 1961 im „Astoria“ gerlernt hatte, und
Karl-Heinz Pröschild. Ein Gruppenbild aus
vergangenen Tagen hat er aufgehoben, das bringt
er mit zur Ausstellungseröffnung und zum
Lichtbildervortrag „Astoria - ein Stück vom
Glück“ im Studiohaus Grambke. Er hat es nicht
weit, wohnt nur ein paar Häuser weiter.
Das Kellnerfoto soll einem anderen
Gastronomiefachmann vorgelegt werden, beschließt
Karoline Lentz vom Theater Interaktiwo.
Jemandem, der vielleicht die Namen der Älteren
parat hat: dem italienischen Kellner Marcello
Nazzaroli, der mit seiner Frau Rosi in
Gröpelingen wohnt, in der Nähe des
Nachbarschaftshauses Helene Kaisen. Dorthin hat
das Ehepaar zu einem Bildervortrag des Vereins
Lastoria ein paar Erinnerungsstücke mitgenommen:
ein Foto von ihr mit einer Kollegin in der
Kaffeeküche des Varietés, ein Foto von ihm vor
der Tür. Und Arbeitszeugnisse, unterschrieben
von Elisabeth Fritz, der letzten Chefin im Haus.
„Herr Marcello Nazzaroli, geboren am 18. August
1941 in Pettenasco/Italien, wohnhaft in Bremen,
Humboldtstraße 65 war vom 19. September 1962 bis
30. Juni 1963 in unserem Hause als Kellner
beschäftigt“, bescheinigt ihm „Frau E. Fritz“
1963 im Namen der E.F.-Betriebe. „Während seiner
Beschäftigungszeit hat Herr Nazzaroli die ihm
übertragenen Arbeiten stets zu unserer
Zufriedenheit ausgeführt. Er verfügte über gute
Servicekenntnisse, war korrekt in seiner Arbeit
und ehrlich und pünktlich. Im Dienst war er
stets nüchtern. Herr Nazzaroli verlässt unser
Haus auf eigenen Wunsch, um nach England zu
gehen. Unsere besten Wünsche begleiten ihn.“
Bekanntlich
servierten nur Männer im Saal, weil Frauen, wie
es eine Zeitzeugin ausgedrückt hat, „keinen
Frack tragen“. Emil Fritz beschäftigte aber
dennoch weibliches Gastronomiepersonal, unter
anderem an der Bar.
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